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Tropfsteinhöhlen

Zur Entstehung einer Tropfsteinhöhle gehören viel Zeit, sehr viel Zeit, ein stetiger Tropfen ( woher diese Art von Höhlen auch sicherlich ihren Namen bekommen hat ) und diverse Mineralienvorkommen als auch alle möglichen externen Einflüsse diversester Art.

Die beiden ersten Faktoren scheinen jedenfalls auch in einigen deutschen Mietwohnungen vorhanden zu sein …

… was nun vermuten lässt, dass eventuell die Entstehung einer Tropfsteinhöhle sicherlich auch in einigen dieser Wohnungen durchaus möglich wäre.

Man mag sich sicherlich nun fragen, wie ich zu einer solchen, zugegeben recht abstrusen Unterstellung kommen mag. Ganz einfach, meine deutsche Mietwohnung gehört zu einer der vielen.

Alles begann mit einem gemütlichen Aufenthalt im Badezimmer an einem ganz normalen Wochentag, welcher mit dem morgendlichen Zähneputzen beginnen sollte. Ich stand also nun an meinem Waschbecken, die Zahnbürste, Aronalbestückt in meiner Hand als mich ein stetiges, leises Geräusch im Hintergrund aufhorchen lies. Zuerst ignorierte ich dieses „blubb, blubb, blubb, …“ da meine Müdigkeit doch noch recht ausgeprägt war.

Nachdem allerdings Minuten später noch immer dieses Geräusch vorhanden war, wurde ich doch stutzig, vor allem da ich ja mittlerweile schon einen gewissen Grad an Frische aufweisen konnte und die Müdigkeit so ganz allmählich von mir wich. Also begann ich, mich umzusehen wo wohl die Quelle dieser suspekten Töne wäre. Links, rechts, oben, unten … nichts. Ganz versteckt, hinter dem Luftschacht, oben in der Ecke wurde ich dann fündig. Der Beginn der Entstehung einer Tropfsteinhöhle ! Alles war vorhanden, sozusagen optimale Bedingungen: ein dunkler Schacht aus Stein, ein stetiger Tropfen und sicherlich ausreichend Mineralpampe in dem runtertropfenden Zeug, was ich nicht wirklich als Wasser bezeichnen möchte ( ursprünglich wird es das wohl mal gewesen sein ). Da ich nicht wirklich damit einverstanden war, dass sich in meinem Badezimmer eine solche Höhle entwickeln würde, kontaktierte ich meinen Vermieter, auf dass er sich doch eventuellen Präventivmassnahmen annehmen möge. Doch dieser schien von meiner Idee offensichtlich wenig begeisert.

Diesen Schluss zog ich zumindest aus seinen Aussagen, dass er jetzt ad hoc nicht wirklich etwas unternehmen könne. Wie ich ja einleitend bereits erwähnte, bedarf es zur Entstehung einer Tropfsteinhöhle sehr viel Zeit. Also entschloss ich mich geduldig zu warten. Es folgen weitere Regentage ( nichts ungewöhnliches, im deutschen Norden ) und das stetige Geräusch in meinem Badezimmer machte mich erneut unruhig. Ich wurde nun etwas ungehalten und forderte meinen Vermieter erneut auf, doch eine von unzählig möglichen Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Dieser Aufforderung kam der gute Mann schlussendlich auch nach – es kam der Hausklempner und sah sich die ersten Entstehungsphasen meiner ganz privaten Tropfsteinhöhle an. Grimmige Gesichtszüge und ein gewisser Touch von Forscherdrang erfassten den guten Fachtechniker und er gelobte, der weiteren Entstehungsgeschichte massiv entgegenzuwirken. Beruhigt sah ich nun den kommenden Jahrhunderten entgegen, denn alles sollte ja nun wieder gut werden. Mein Bad sollte wieder ein Bad werden und die Tropfsteinhöhlen sollte ich ausschliesslich in Gebirgsregionen betrachten können. Doch Fehlanzeige ! Der nächste Regenschauer ( welcher, wie ja bereits angemerkt hier im Norden nicht lange auf sich warten lässt ) sorgte für ein altbekanntes Geräusch … der Tropfsteinhöhlenentstehungstropfensong.

Nach weiteren Versprechungen diversester Fraktionen und Forschungseinrichtungen will ich nun mal sehen, ob und wie das ganze weiter geht. Ich persönlich plädiere noch immer für die Option, die Tropfsteinhöhlen dort entstehen zu lassen, wo es auch sein soll, nämlich NICHT in meinem Badezimmer …

Regen, Tropfen, Wohnung


Sven Neidahl

Hallo, ich bin Sven, technikbegeisterter Mensch mit Blog-Ambitionen. Ich liebe Australian-Shepherds, leckeres Essen, laute Musik und Wandern mit anschliessendem Wellness-Programm, hauptsache "Lebe das Leben mit Liebe, Spass und Technik".

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