Smartes zu Hause
Seit mittlerweile gut zwei Jahren nutze ich diverse Smart-Devices, um mein zu Hause „intelligenter“ zu gestalten. Die unterschiedlichen Argumente der Hersteller hatte ich in Betracht gezogen, um neben einem „intelligenten zu Hause“ den ökologischen als auch wirtschaftlichen Anteil auszureizen. Spoileralarm – Mein Resümee fällt nicht in allen Punkten so positiv aus, wie es die Pressemeldungen und Werbeversprechen der IoT-Branche vermuten lassen, jedoch ist es auch nicht gleich ein kompletter Rohrkrepierer 🙂
Begonnen hatte ich, wie vermutlich viele von Euch auch, mit der Auswahl der entsprechenden Basis – Hersteller, Protokoll und Infrastruktur standen zur Validierung. Das wochenlange Hin und Her endete letztlich in einem für mich klaren Ergebnis – Apple HomeKit. Ich hatte mir mehrere Varianten, basierend auf ZigBee oder auch DECT angesehen, keines jedoch entsprach meinen Anforderungen, weder im Hinblick auf Bridgeless-Implementierungen, noch auf einheitliche App- und Bedienkonzepte, erst recht nicht auf das Thema Datenschutz.
Es folgte nun die Auswahl der entsprechenden Geräte, welche sich nach und nach erweiterte. Begonnen hatte ich mit den Heizungsthermostaten von EVE, welche ich in diesem Beitrag auch als einzige Devices detaillierter und mit einer Pro- und Kontra-Liste versehen betrachten möchte.
Meine Erfahrungen hierzu waren und sind sehr gemischt. Eine einfache Regelung der Temperatur ist ohne Probleme möglich, gleich ob direkt am Thermostat über Sensortaststen, per Sprachkommando oder per App auf Tablet oder Handy. Auch die Steuerung nach einem sehr einfach einzustellenden Zeitplan funktioniert wirklich gut. Was sich allerdings als Problem(chen) bei diesen Thermostaten herausstellte, war eindeutig die Verbindungsherstellung mit der HomeKit-Basis ( in meinem Fall ein AppleTV HD ) – dieser Umstand zieht sich im Übrigen durch alle Geräte, auch Herstellerübergreifend. Sobald eine manuelle Änderung der Temperatur über die EVE-App oder auch die HomeKit-App vorgenommen wurde, durfte ich teilweise bis zu zwei Minuten warten, um die Änderung letztlich auf dem Thermostat erkennen zu können. Eine wirkliche Ursache konnte ich dafür nicht finden, denn manchmal klappt die Anpassung binnen Sekunden und ein anderes Mal eben die besagte Wartezeit im Minutenbereich.
Nachdem die Thermostate mittlerweile an allen Heizkörpern angebracht sind und auch diverse Softwareupdates durchlaufen haben, kann ich definitiv bestätigen, dass es merkliche Einsparungen bei den Heizkosten gibt. Diese Reduktion der Kosten in meinem Fall würde für einen Ausgleich des Kaufpreises der Thermostate nach etwa acht Jahren ( Batterie- / Akkuwechsel mit einberechnet ) sorgen. Es bleibt also abzuwarten, ob die Thermostate diese Zeitspanne überdauern werden 🙂
Pro EVE Thermo:
- Faires Preis- / Leistungsverhältnis
- Haptik und Optik des Gerätes für mich sehr gut gelungen
- Grundlegende Funktion stabil und zuverlässig
- Leiser Stellmotor mit guter Batterielaufzeit
- Deutlich angenehmeres Raumklima, gerade in der kalten Jahreszeit
Kontra EVE Thermo:
- Billig und wackelig wirkende Montageadapter
- Reichweitenprobleme ( in geschlossenen Räumen ab ca. 5m keine stabile Verbindung )
- Gruppierungen und Automationen nicht immer erfolgreich
Als weiteres sollte natürlich auch die Beleuchtung automatisierbar werden, bunt noch dazu und logischerweise auch per Sprachsteuerung regelbar. Für diesen Bereich habe ich mehrere Geräte im Einsatz:
- EVE Energy zur Steuerung des Deckenfluters
- EVE Flare für transportables, gemütliches Ambiente
- OSRAM Smart+ Flex zur Hintergrundbeleuchtung der Fernsehwand
- OSRAM Smart+ Classic für den Eingangsbereich
Bis auf die Smart+ Classic von OSRAM funktionieren hier alle Geräte einwandfrei, lassen sich wie gewohnt problemlos in Apples Homekit integrieren und sind auch preislich akzeptabel. Die besagte Smart+ Classic von OSRAM entwickelte mittlerweile zwei Mal ein farbliches Eigenleben ( Lampe wechselt selbstständig von weiss auf diverse Farben und auch wieder zurück ), was auf den ersten Blick lustig wirkt, allerdings eben nicht wirklich der gewünschten Funktion entspricht. Ein Softwareupdate steht aktuell nicht zur Verfügung und auf eine Rückmeldung des OSRAM Support warte ich noch immer vergeblich.
Auch die verschiedenen Sensoren finden mittlerweile bei mir ihren Einsatz.
- EVE Room für den Innenbereich
- EVE Degree für den Aussenbereich
- EVE Door & Window an Fenstern und Türen
EVE Room und Degree messen sehr zuverlässig neben der Temperatur ganz klassisch auch die Luftfeuchte, den Luftdruck und für den Innenbereich sogar noch die Luftqualität. Letzteres empfinde ich als sehr praktisch, um rechtzeitig informiert zu werden wann denn einmal wieder das Fenster geöffnet werden sollte – gerade im Winter wenn diverse Kerzen brennen, ein hilfreiches Feature.
Auch EVE Door & Window sind kompakt, einfach anzubringen und verrichten sehr zuverlässig ihren Dienst. In Kombination mit EVE Thermo ist auch eine automatisierte Szene integriert, welche beim Öffnen einer Türe oder eines Fensters ( gerade im Winter ) die Heizung für eine definierte Zeit drosselt oder gar ganz abschaltet. Das einzige Manko, welches ich an diesen kleinen Teilchen feststellen musste, ist die nicht wirklich allzu lange Laufzeit der Batterie. Bei häufiger Nutzung des Sensors ist die Batterie nach gerade einmal sechs bis acht Wochen an ihrem Ende angekommen.
Soweit nun also meine Erfahrungen beim Versuch mit diversen Geräten mein zu Hause „intelligenter“ zu gestalten. Zugegeben ist es hier tatsächlich für mich eine Spielerei und ich möchte keine wirklich relevanten Funktionen darüber abbilden ( Türschlösser, gesundheitsrelevante Devices, … ), denn unterm Strich kann ich dem gesamten Setup bestenfalls 95% Funktionssicherheit zugestehen – missen möchte ich es trotzdem mittlerweile nicht mehr, es ist einfach zu bequem 🙂
Eve, HomeKit, OSRAM, Smarthome