Balanceakt
Ein Balanceakt sollte es gewesen sein. Eine vergangene Wanderung auf dem Grat des Lebens. Links der Abgrund, welcher Tief und endlos schien und zur rechten die steile und glatte Wand aus Fels, welche unmöglich zu erklimmen anmutete. Ein beinahe verzweifeltes vorantasten, Schritt für Schritt und voller respektloser Angst dem kommenden Weg gegenüber.
Doch alles war auf einmal neu und Möglichkeiten zeigten sich, ein schmaler Pfad wurde zum weiten Weg und steile Abhänge zur sanften, frischen Wiese.
Ein kleiner Mensch, welcher doch so unendlich gross ist zeigte mir was Leben ist. Eigentlich unbedacht und nicht wirklich gewollt bekam der Weg des Lebens eine neue Richtung, eine richtige und unbekannte Richtung. Balancieren wurde zur Freude und die Angst zu fallen wandelte sich in Freude über das vorwärtskommen. Nicht geglaubt um die eigene Macht, die Zeit und den Raum wie wir ihn kennen zu biegen wurde mir gezeigt, dass ein Balanceakt auch etwas gutes und richtiges sein kann.
Stolz wie eine Löwin in der Savanne.
Scheu wie ein Kaninchen vor seinem Bau.
Fordernder als der Sturm im nordischen Herbst.
Liebevoll wie die zarte Sonne im Frühling.
Ungeahnt Stark gleich einem Wasserfall am Berg.
Aufregender als Fantasien in schummriger Nacht.
Lebendiger noch als ein junges Fohlen in der Steppe.
Ja, es ist wahrlich ein Balanceakt des Lebens, einen Standpunkt eingenommen zu haben und voller Überzeugung zu glauben und zu wissen, dass dies der utlimativ richtige ist – ich sollte neues und besseres Erfahren. Ja, es gleicht eben einer solchen Wanderung am hohen und knappen Grat, festzustellen dass durch eine Änderung des Seins der Zusammenhalt von Leben und Existenz eine vollkommen neue und unbekannte Änderung erfährt … keine Worte, nur unfassbares Glück.
Schritt für Schritt werde ich weiter gehen, die Balance nicht verlieren – ich kann nicht fallen, denn Deine schützenden Hände fühle ich bei mir.